Vortrag: „…von der Eisenbahn verschlungen worden…“

Ass.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Meixner (Universität Innsbruck) im Rahmen des Jubiläums „150 Jahre Bahn in Vorarlberg“ zu wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen der Eisenbahn im Kronland Tirol-Vorarlberg.

Eröffnungsfahrt der Eisenbahn Liverpool-Manchester, 15.9.1830. Künstler: A. B. Clayton
Personenverkehr I. Klasse auf der Strecke Linz–Budweis (1830er Jahre), Zeichnung von A. Krúzner

Ergänzend zur Wanderausstellung zum Jubiläum 150 Jahre Bahn in Vorarlberg findet im September und Oktober im vorarlberg museum eine vom Verkehrsverbund Vorarlberg organisierte Vortragsreihe statt. Den Auftakt macht ein Überblick über die Entwicklung des Eisenbahnwesens in der österreichischen Kaiserzeit. Dafür konnte der Historiker Dr. Wolfgang Meixner von der Universität Innsbruck gewonnen werden:

    Wann, wo, wie:

    • Dienstag, 27. September 2022, 19.00 Uhr
    • vorarlberg museum (Vortragsraum, 1. Stock)
    • Eintritt frei, gratis An- und Abreise mit Bus und Bahn. Tickets können im Formular unten generiert werden. 

    Die Donaumonarchie übernahm im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts nicht zuletzt aufgrund des hohen Stands des technischen Schulwesens sehr rasch die von England ausgehende technische Entwicklung des Eisenbahnwesens. Die 1824-1832 errichtete Strecke Linz – Budweis stellte die erste für den Warentransport bestimmte Pferdebahn des Kontinents dar. Mit dem Dampfbetrieb wurde in der Donaumonarchie nur unwesentlich später begonnen (1837), als in Frankreich (1831) und Deutschland (1835).

    1836 erhielt eine Aktiengesellschaft unter Führung des Bankhauses S. M. Rothschild ein Privilegium zur Errichtung der „Kaiser-Ferdinand-Nordbahn“. 1837 konnte das erste Teilstück Floridsdorf-Deutsch-Wagram eröffnet werden. 1839 war die Verbindung Wien-Brünn fertiggestellt.

    Die ersten (privaten) Eisenbahnen entstanden auf Basis von Spezialprivilegien, die den Unternehmen weitgehende Freiheiten einräumten. Erst 1838 wurde das Eisenbahnwesen gesetzlich geregelt.
    Die Wahl der Richtung und Reihenfolge der Linien blieb den Privatgesellschaften überlassen.
    Da sich die Investitionen für Privatgesellschaften nicht lohnten, musste der Staat sukzessive einspringen, obwohl der Staatshaushalt triste war.

    Mitte des 19. Jahrhunderts begann auch in Tirol-Vorarlberg das Eisenbahnzeitalter (1858 „Nordtiroler Bahn“ von Kufstein nach Innsbruck; 1859 Teilstrecke der „Südtiroler Bahn“ von Verona über Trient nach Bozen; 1867 „Brennerbahn“ von Innsbruck nach Bozen; ab 1869 „Vorarlberger Bahn“ mit den ersten Teilstrecken Bregenz-Bludenz bzw. Feldkirch-Buchs (1872); 1883/84 „Arlbergbahn“ von Innsbruck nach Bludenz)

    Besondere Bedeutung für die Alpenländer hatte der Bau der 1866 konzessionierten „Kronprinz-Rudolf-Bahn“, die die steirische Eisenindustrie mit den oberen Donauländern verband. Die Finanzierung der Eisenbahnen war ein hin- und her zwischen privater und öffentlicher Finanzierung. Die Hauptlinien wurden von einem dichten Netz an Nebenlinien ergänzt und erweitert.

    Wirtschaftlich und sozial bewirkte das Eisenbahnzeitalter eine komplette Umgestaltung. Der Verkehr auf der Straße wurde für Jahrzehnte durch die Eisenbahn verdrängt, die das erste Massenverkehrsmittel darstellte. Sozial verloren viele Professionen an Bedeutung (Kutscher, Sattler, Wagner, Zaumzeugmacher etc. aber auch das Gastgewerbe). Die Eisenbahn war auch der Beginn des modernen Tourismus, dass das Klientel der ersten Touristen sommers aus den Städten Europas in die Alpen kam.

    Der Referent

    • Ass.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang Meixner, geboren in Jenbach (Tirol) 1961
    • Studium der Europäischen Ethnologie/Volkskunde sowie "gewählte Fächer" mit Schwerpunkt Sozialgeschichte an der Universität Innsbruck
    • Mag. phil. 1989, Dr. phil 2001, Universitätsassistent seit 1994, seit 1. Juli 2007 Assistenzprofessor. 
    • Vom 12. Oktober 2007 bis 29. Februar 2020 Vizerektor für Personal an der Universität Innsbruck. Zahlreiche Publikationen zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

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    Wichtige Informationen

    • Das Ticket (Hin- und Rückfahrkarte) gilt für den direkten (kürzesten) Weg von der Abfahrtshaltestelle zur Veranstaltung und retour.
    • Folgende Daten müssen korrekt sein: Vorname/Nachname, PLZ/Ort, Abfahrtsort und genaue Abfahrtshaltestelle des Verbundraums Vorarlberg (siehe Zonenplan)
    • Jedes Ticket ist ein Unikat mit laufender Nummer und einem generierten QR-Code.
    • Die persönlichen Daten müssen mit einem amtlichen Lichtbildausweis übereinstimmen.
    • Wer sein Gratis-Ticket kopiert, fälscht oder anderweitig manipuliert, macht sich wegen Dokumentenfälschung strafbar. 
    • Tickets, die nicht korrekt ausgefüllt sind, haben keine Gültigkeit. Bei Zuwiderhandlung fahren Sie ohne gültige Ticket, die bei Kontrollen als Schwarzfahren behandelt werden!

    Für maximo-Tickets:

    • Das Ticket (maximo) gilt zur Nutzung von Bus & Bahn im Streckennetz des VVV – folgende Daten müssen korrekt sein: Vorname/Nachname, PLZ/Ort.
    Eröffnungsfahrt der Eisenbahn Liverpool-Manchester, 15.9.1830. Künstler: A. B. Clayton
    Personenverkehr I. Klasse auf der Strecke Linz–Budweis (1830er Jahre), Zeichnung von A. Krúzner